USA, afghanische Regierung und Taliban treffen sich in Doha zu Friedensverhandlungen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass der NATO-Krieg in Afghanistan ein Misserfolg auf ganzer Linie war.
Die vermutete Vergiftung des russischen Kremlkritikers Alexej Nawalny und die Suche nach den Verantwortlichen für diese Tat gilt derzeit als ein Streitgegenstand zwischen Moskau und Berlin, der von mehreren Staatschefs und hochrangigen Politikern sogar mit der Ostseepipeline "Nord Stream 2" in Verbindung gebracht wird. Der US-Staatschef Donald Trump rief in diesem Zusammenhang erneut dazu auf, Nord Stream 2 aufzugeben. Auch in Deutschland werden die Rufe, aus dem milliardenschweren internationalen Erdgas-Projekt auszusteigen, immer lauter. Der prominente Nahost-Experte Jürgen Todenhöfer hat zum Fall Nawalny sieben offene Fragen im Netz aufgeworfen und damit eine heiße Diskussion unter seinen Lesern angeregt. Todenhöfer spricht von einem "Mordversuch an Nawalny" und daher von einem "unentschuldbaren Verbrechen", das berechtigterweise eine "echte Aufklärung" erfordert, jedoch "keine Vorverurteilungen".
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den Libanon zum zweiten Mal innerhalb von weniger als einem Monat nach den schrecklichen Explosionen, die den Hafenvon Beirut zerstört haben, besucht. Macron besuchte den Libanon erstmals am 6. August, zwei Tage nachdem ein Lagerhaus mit 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat explodiert war, bei dem 190 Menschen getötet, weitere 6.500 verletzt und 300.000 Bürger obdachlos wurden. Die Detonation, eine der größten nichtnuklearen Explosionen der Geschichte, ist unbestreitbar das Ergebnis von Korruption, Gier und der Inkompetenz von Politikern, die im Libanon zu einem endemischen Problem geworden ist. Die Explosion hat den Zusammenbruch der libanesischen Wirtschaft nur noch verschlimmert.
Nach Jahren des Geredes über den Verzicht auf den US-Dollar machen Russland und China es diesmal wirklich. Im ersten Quartal 2020 fiel der Anteil des Dollars im Handel zwischen den beiden Ländern erstmals unter 50 Prozent.
Die westliche Presse preist Swetlana Tichanowskaja, die sie als Siegerin der belarussischen Präsidentschaftswahlen vorstellt, und beschuldigt den scheidenden Präsidenten Alexander Lukaschenko der Gewalt, des Nepotismus und des Wahlbetrugs. Eine Analyse dieses Landes belegt jedoch, dass die Politik seines Präsidenten tatsächlich dem Wunsch der Bürger entspricht. Hinter diesem fabrizierten Streit steht das Gespenst des ukrainischen Euromaidan und eines gewollten Bruchs mit Russland.
Donald Trump hat seine Drohungen gegen in chinesischem Besitz befindliche Technologieunternehmen wahr gemacht und Executive Orders erlassen, die darauf abzielen, nicht nur die beliebte Video-Sharing-App und Plattform TikTok, sondern auch die in chinesischem Besitz befindliche Messaging-App WeChat ab dem 20. September effektiv zu verbieten.
Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union (EU) und Russland sind spätestens seit der Ukraine-Krise 2014 von Konfrontation geprägt. Nun eskalieren beide Seiten die Auseinandersetzung auf einem weiteren Feld: dem der Erinnerung. Dabei geht es nicht nur um die Interpretation der Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges, sondern auch um die Konstruktion von Identität und die Legitimation politischer Ziele. Auf russischer Seite beteiligt sich Präsident Putin persönlich am Streit, während auf europäischer Seite das Europäische Parlament durch die Interpretation einer gemeinsamen europäischen Geschichte auch die Zukunft der EU im Blick hat. Beide Seiten liefern ein prägnantes Beispiel für Geschichtspolitik und ihre politischen und instrumentellen Konsequenzen ab und führen die EU-Russland-Beziehungen damit in eine weitere Sackgasse.
Ein Grundrechte-Monitor beobachtet und vergleicht Corona-Maßnahmen in 162 Ländern im Hinblick auf Demokratie und Menschenrechte. Die Informationstiefe ist enorm.
Vor mehr als zwei Jahren ist es Russland, Indien und China gelungen, Einigkeit in vielen Grundsatzfragen der Weltpolitik herzustellen und ihre Betrachtungsweise im Rahmen der sogenannten RIC-Gruppe auf der internationalen Bühne zu manifestieren. Dabei treten die drei Mächte als ein strategisches Dreieck auf, das etwa bei der Sicherheitspolitik, der Entwicklung der Weltwirtschaft sowie der Förderung des Multilateralismus quasi ein einheitliches diplomatisches Gegengewicht zu der von den USA diktierten globalen Ordnung bildet. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit versucht Moskau ein baldiges trilaterales Treffen unter Teilnahme der Staats- und Regierungschefs Russlands, Indiens und Chinas auf dem Wege zu bringen. Kein einfaches diplomatisches Unterfangen, angesichts der Coronavirus-Pandemie und des kürzlich wieder aufgeflammten indisch-chinesischen Grenzkonflikts im Himalaya.
Es war eine der schlimmsten Phasen in unserer globalen Geschichte. Aber für schottische Nationalisten galt die Pandemie als die Krise, die benötigt wurde, um die Unabhängigkeitsfrage zu verschärfen. Der letzten Umfrage diesbezüglich zufolge unterstützen nun 53 Prozent die schottische Unabhängigkeit, 47 Prozent sind dagegen. Es ist die bisher größte Anzahl von Bürgern, die sich für den Austritt aus der Union (Großbritannien – Anm.) aussprechen. An diesem Punkt müssten die Unionsbefürworter aufwachen und realisieren, was vor sich geht.
Offenbar plant der neue US-Präsident Joe Biden den harten Kurs seines Vorgängers in der Iran-Problematik gegen eine neue Strategie zu ersetzen. Angaben des Weißen Hauses zufolge will Biden auf die iranische Führung zugehen und den Nukleardeal "JCPOA" neu beleben.
Bei einem Attentat im Irak sind am Donnerstag mindestens 32 Menschen getötet worden. Mehr als 100 Personen sollen irakischen Behördenangaben zufolge verletzt worden sein. Damit ist das wohl der schwerste Selbstmordanschlag im Land seit mehr als einem Jahr.
Am Mittwoch war es soweit: Joe Biden ist in Washington als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt worden. Er tritt damit die Nachfolge von Donald Trump an, der entgegen der Tradition, der Amtseinführungs-Zeremonie fernblieb.