Interventionistische Totschläger weinen Krokodilstränen über die Niederlage des Pentagon und der CIA gegen die Taliban in Afghanistan, weil, so sagen sie, die Rechte der Frauen von den Taliban wahrscheinlich nicht geschützt werden.
Australien ist seit Beginn des Zweiten Weltkriegs ein sehr enger Verbündeter der USA - man könnte sogar sagen, ein Protektorat - gewesen. Eine US-Marineformation ist dort stationiert. Die US-Marine macht routinemäßig Hafen- und Wartungsanlandungen in Australien, das genau auf der Trennlinie zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean liegt.
Chinas scheinbar unaufhaltsamer wirtschaftlicher Aufstieg hat inzwischen auch die deutsche Parteipolitik erreicht, und die Frage nach dem zukünftigen Umgang mit der neuen Supermacht als bedeutendes Wahlkampfthema etabliert. Die deutschen Parteien begegnen dieser Herausforderung, indem sie 2021 erstmalig ausgewiesene China-Politiken skizzieren. Das ist neu: noch 2017 fanden sich nur vereinzelte Erwähnungen von „China“ in den damaligen Programmen, und ausschließlich in unspezifischen Kontexten wie dem Umgang mit autoritär verfassten Staaten. Wie ein Vergleich der aktuellen Programme zeigt, ist China inzwischen nicht nur eines von vielen außenpolitischen Themen, sondern sogar wichtiges Element ihrer allgemeinen weltanschaulichen Positionierung.
Am 9. September fand der 13. Gipfel des Schwellenländerblocks BRICS statt, zu dem Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören. Die Staats- und Regierungschefs der fünf Länder erörterten im Online-Format den Stand und die Aussichten der strategischen Partnerschaft, aktuelle Themen der internationalen und regionalen Politik, mit Schwerpunkt auf der Situation in Afghanistan, und gemeinsame Anstrengungen bei dem Kampf gegen das Coronavirus.
Am 24.8. urteilten die deutschen Politiker im Bundestag unisono, dass das politische Konzept der USA und der NATO, Afghanistan auf den Pfad der repräsentativen Demokratie zu bringen, gescheitert sei. Der über 20 Jahre geführte Kampf mit militärischen Mitteln endete mit einer menschlichen Tragödie.
In Brüssel tobt derzeit eine Lobbyschlacht. Mit Rekordausgaben für Lobbyarbeit wollen Google, Amazon, Facebook & Co strengere Regeln für Internetplattformen verhindern. Der Digitalindustrie steht dabei ein Lobbybudget von 97 Mio. Euro zur Verfügung, wie eine neue Studie von LobbyControl und Corporate Europe Observatory erstmals zeigt.
Die Spannungen in Äthiopien nehmen weiter zu. Der Vormarsch der Rebellen aus der Provinz Tigray ist nicht aufzuhalten. Der von der äthiopischen Regierung ausgerufene Waffenstillstand wurde nicht eingehalten, die Zukunft des Landes scheint zunehmend ungewiss. Die Rebellen haben inzwischen die Kontrolle über mehrere für humanitäre Hilfe vorgesehene ausländische Lagerhäuser übernommen und dabei wichtige Ressourcen beschlagnahmt, um die soziale Stabilität in den von Milizen eroberten Gebieten zu gewährleisten. Zugleich soll der offiziellen Regierung in Addis Abeba dadurch die Möglichkeit genommen werden, der Bevölkerung zu helfen, was die bestehende Legitimitätskrise im Land nur noch verschlimmert.
Die Großen Medien teilen sich hinsichtlich der Interpretationen des Sturzes von Kabul in zwei Gruppen. Für die einen sind die Demokraten Feiglinge, und der Abmarsch aus Afghanistan entmutigt die Alliierten. Für die anderen haben sie gut gespielt und die Russen und Chinesen in die Klemme genommen. Beide Sichtweisen entsprechen dem traditionellen Paradigma des Amerikanischen Imperiums. Aber für Thierry Meyssan ist Washington seit dem 11. September 2001 in den Händen der Anhänger der Rumsfeld / Cebrowski-Doktrin. Die Vereinigten Staaten verhalten sich jetzt wie Erpresser. Das Chaos in Afghanistan wird auf Dauer anhalten. Russische, chinesische und europäische Unternehmen, die wünschen Bergbau in diesem Land zu betreiben, können es tun, aber nur, wenn sie ihre Sicherheit den US-Streitkräften anvertrauen. Diejenigen, die diesen Schutz ablehnen, werden eliminiert.
Dag Hammarskjöld? War das nicht der mit dem mysteriösen Flugzeugabsturz im Kongo? Außerhalb des kleinen Kreises derer, die sich intensiv mit der Geschichte der Vereinten Nationen beschäftigen, verblasst die Erinnerung an den zweiten UN-Generalsekretär zunehmend. Wir wollen den 60. Todestag von Dag Hammarskjöld zum Anlass nehmen, um nochmals einen Blick auf dieses „Wunderkind aus Schweden“ zu werfen – und zu fragen, inwiefern Hammarskjölds Erbe heute noch von Bedeutung ist. Unser Blick richtet sich dabei vor allem nach vorne: In Anlehnung an Hammarskjöld argumentieren wir, dass die UN nur als globaler „Streitraum“ zukunftsfähig ist.
Die Inflation in der Eurozone erweist sich als äußerst hartnäckig. Im Februar sank die Teuerungsrate lediglich um 0,1 Prozentpunkte. Schuld waren diesmal aber nicht die hohen Energiepreise, sondern die Ausgaben für Nahrungsmittel.
Mit großer Mehrheit spricht sich das Parlament in Finnland für einen Beitritt des Landes zur NATO aus. Nun müssen zwei weitere Mitglieder des Bündnisses, Ungarn und die Türkei, dieser Entscheidung zustimmen.
Fast 60 Menschen sind bei einem Schiffsbruch an der italienischen Küste gestorben. Regierungschefin Meloni macht allein die Schlepper für das Unglück verantwortlich. Kritiker jedoch verweisen auf ein neues Gesetz, das von dem italienischen Parlament erlassen wurde.