Wie das Portal SPIEGEL Online meldet, waren die Delegationen aus Armenien und der Türkei am Freitag in Moskau zusammengekommen, um das seit Jahrzehnten eisige Verhältnis zwischen ihren Ländern zu verbessern.
Das Treffen habe "in positiver und konstruktiver Atmosphäre" stattgefunden, teilten das türkische und das armenische Außenministerium mit. Beide Seiten seien bereit, die Verhandlungen mit dem Ziel der vollständigen Normalisierung der Beziehungen fortzusetzen.
Für den weiteren Dialog gibt es demnach "keine Vorbedingungen" Ein Termin für das nächste Treffen steht noch nicht fest. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht sich bei der Annäherung als Vermittler. Lawrow zeigte sich über das erste Treffen in Moskau "sehr erfreut".
Die Beziehungen zwischen Armenien und der Türkei sind vor allem durch den Genozid an den Armeniern belastet. Während des Ersten Weltkriegs wurden Historikern zufolge rund 1,5 Millionen Armeniererinnen und Armenier Opfer systematischer Tötungen im Osmanischen Reich. Als dessen Rechtsnachfolgerin gibt die Türkei zwar Massaker an 300.000 bis 500.000 Menschen zu, weist die Einstufung als Völkermord aber zurück.
Heute bestehen zwischen den beiden Nachbarstaaten nach wie vor keine diplomatischen Beziehungen. Im Jahr 2009 trafen sich ihre Außenminister in Zürich, um Protokolle über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und Grundsätze der Beziehungen zu unterzeichnen. Allerdings wurden diese Dokumente bislang weder von Eriwan, noch von Ankara ratifiziert.
Titelbild (Archiv): Russisches Außenministerium in Moskau © Valery Sharifulin/TASS
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