Wie das Portal Manager Magazin unter Verweis auf das Statistikamt Eurostat berichtet, fällt die Inflation in der Eurozone weniger stark aus als von Volkswirten erwartet. Demnach erhöhen sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,5 Prozent. Im Januar hatte die Rate noch bei 8,6 Prozent gelegen. Volkswirte hatten mit einem deutlicheren Rückgang auf 8,3 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Preise im Februar um 0,8 Prozent. Hier war lediglich ein Anstieg um 0,5 Prozent prognostiziert worden.
Die Kernjahresinflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, stieg überraschend auf 5,6 Prozent an. Das ist ein Rekordniveau. Volkswirte hatten hier einen Wert von 5,3 Prozent erwartet. Getrieben wird die Gesamtinflation vor allem durch gestiegene Preise für Lebens- und Genussmittel, sie verteuerten sich um 15 Prozent. Erstmals seit Monaten waren damit nicht die Energiepreise der Hauptfaktor der Teuerung. Diese verteuerten sich "nur" um 13,7 Prozent. Im September waren die Energiepreise noch um 40,7 Prozent gestiegen.
Das Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von mittelfristig 2 Prozent wird damit weiterhin klar überschritten. Die EZB hat vor diesem Hintergrund seit Juli 2022 in rascher Folge die Leitzinsen fünfmal in Folge um insgesamt drei volle Prozentpunkte angehoben. Für die nächste Zinssitzung am 16. März stellte Notenbankchefin Christine Lagarde bereits eine weitere Anhebung um 0,50 Prozentpunkte in Aussicht.
Auch danach sind laut der EZB-Präsidentin weitere Zinsanhebungen möglich. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist es möglich, dass wir diesen Weg weitergehen", sagte Lagarde am Donnerstag während eines Auftritts im spanischen Fernsehen. Über die Größe der denkbaren Zinsschritte kann aktuell aber nichts gesagt werden, ergänzte die Französin.
Titelbild (Archiv): Hauptsitz der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main © Political-Moments/Imagio
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